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Gothicmetal



Pop spielt mit Schauer-Romantik

Gothic: Als New Wave zum Jenseitigen wollte


Gothic ist die Jugendkultur des Jenseitigen. Dabei geht es selbst Bands, die sich Christian Death nennen, eher um eine Kritik an institutionalisierter Religion denn um okkulte Praktiken. Schließlich entsteht die Musik der "Schwarzen" in den Zeiten kurz nach Punk: Als The Cure, Joy Division und Siouxise & The Banshees die Schönheit des Moll-Akkordes entdecken.

Mit Punk beschleunigt sich die Entwicklung der gesamten Popgeschichte: 1979, gerade mal zwei Jahre nach dem großen Jahr des Mittelfinger-Rock, kursieren unzählige Neuentwürfe von Musik außerhalb des großen Stromes. Human League veröffentlichen in diesem Jahr ihr Synthie-Album Reproduction, und The Cure bringen Three Imaginary Boys in die Welt. Von Entfremdung spricht diese Platte, mit Moll-Akkorden und Titeln wie "Grinding Halt" wird Nihilismus genüsslich zelebriert: "No Light, No People".
Die Verweigerung gegenüber dem Gros der Gesellschaft in der Melancholie zu suchen, dieses Programm ziehen in diesen Jahren nach Punk noch weitere Bands durch. Siouxise & The Banshees gehören dazu, oder Bauhaus mit der Single über einen berühmten Dracula-Darsteller: Bela Lugosi's Dead. Am eindringlichsten aber wendet sich Ian Curtis von der Gemeinschaft des Lichts ab. Der Sänger der Manchester-Band Joy Division thematisiert seine Isolation in Songs wie "New Dawn Fades" ("Der neue Morgen schwindet"). Dazu spielt die Band athmosphärisch dichte, wehmütige Figuren.
Im Gefolge dieser Bands entsteht schon bald eine neue Jugendkultur, die zwar noch mit dem Punk verwandt ist, aber sich mehr und mehr von ihm absetzt. Wo Punk die Aggression betont, so ist das Hauptmotiv der "Grufties" die Melancholie. Die Beschäftigung mit dem Tod gehört zu dieser Kultur, die mit schwarz denn auch die Farbe der Trauer als Schatten der Erkennung wählt.
Schwarz ist auch die Nacht, und so setzt sich diese eigene Kultur in einem Spektrum von spielerisch bis ganz und gar ernsthaft mit Praktiken des Übersinnlichen, ab und an auch des Okkulten auseinander. Im Großen und Ganzen überwiegt jedoch das Symbolische Spiel selbst unter jenen, die Kreuze - ob umgestürzt oder aufrecht - tragen oder sich nachts auf Friedhöfen versammeln. Eher schon besetzt Gothic das Themenfeld des Unergründlichen, worauf die Institutionen anerkannter Religionen ein Monopol zu besitzen scheinen.
Mitte der Achtziger Jahre erhält diese Szene, die sich überall in der westlichen Welt ausgebildet hat, neuen Schub. Eine zweite Welle von Bands rollt an, diesmal klingen die Prominenten unter ihnen härter als ihre Vorgänger. Christian Death gehören zu den wenigen US-Bands, die Eingang finden in den Kanon der Szene. Hinter dem harschen Bandnamen versteckt sich übrigens ein textliches Programm, das nur die institutionalisierte Religion infrage stellt. Und nicht etwa das Religiöse an sich.
Mit ihren kalten Synthesizer-Sequenzen finden sie auch Gehör bei jenen, die später in Black Metal-Bands wie Craddle Of Filth spielen werden. Auch die Selbst-Inszenierungen eines Rockstars wie Marylin Manson mit seinem ausgeprägten Schwarzweiss-Faible für Augenlid, Kontaktlinse und Kostüm scheinen an Christian Death geschult. Die englischen Bands der zweiten Welle wie Fields Of The Nephilim, Sisters Of Mercy sowie der Sisters-Ableger The Mission spielen ihren Gothic-Rock zeitweise gar in die Charts.
Gleichzeitig zeigt die Verehrung von Gruppen wie den Cocteau Twins oder Bel Canto, dass das Übersinnliche nicht mit den Zeichen der Nacht daher kommen muss. "Swirlie-Girlie" wird dieser Sound-Entwurf auch genannt: "Wirbel-Mädchen", denn der Gesang beider Bands wirkt körperlos und immer nach der Ferne suchend wie ein schneller Wind.
Bis heute erhält diese Kultur gelebter Schauer-Romantik immer neuen Zulauf, obwohl neue Bands von internationaler Bedeutung kaum noch auftauchen. In Deutschland etwa ist mit der Vereinigung von BRD und DDR die Szene aufgefrischt worden. In den Ländern im Osten, wo von Staats wegen die Beschäftigung mit dem Religiösen und Jenseitigen verpönt war, existiert eine vitale Goth-Kultur. Deine Lakaien, Goethes Erben, Das Ich und Lacrimosa gehören zu den gut eingeführten Bands aus hiesigen Landen.




Wer hat an der Uhr gedreht? *fg*  
   
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